Wissenschaftliche Begleitung des Verbundprojekts HD-MINT zur Verbesserung der Hochschuldidaktik in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern

 

Gegenstand:

Das IHF führt die wissenschaftliche Begleitung eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekts zur Verbesserung der Hochschuldidaktik in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern unter Beteiligung von sechs bayerischen Hochschulen (HD-MINT) durch. In diesem Zusammenhang überprüft das IHF die im Rahmen des Projekts zur Anwendung gebrachten Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit hinsichtlich der Umsetzung der Ziele, wirkt an der Weiterentwicklung von Lehrmethoden mit und koordiniert – als Mitglied der Projektleitung – die Projektaktivitäten.

 

Aktueller Stand und Ergebnisse:

Die Arbeiten im Jahr 2013 umfassten die Entwicklung eines geeigneten Erfassungsinstrumentariums, die semesterweise Durchführung der empirischen Analyse sowie die Auswertung erster Ergebnisse. Darüber hinaus gehörten die Koordination der Projektgruppe sowie die Durchführung des Projektmanagements zu den Teilaufgaben des IHF.

Im Einzelnen wurden folgende Aktivitäten durchgeführt:

  • Erfassung der in den Veranstaltungen derzeit eingesetzten Lehrmethoden sowie der bereits an den Verbundhochschulen vorhandenen Evaluationsinstrumente,
  • Entwurf von Gesprächsleitfäden sowie Durchführung von Interviews mit Professorinnen und Professoren sowie von Studierenden zur Erfassung des IST-Zustands, Abschluss der inhaltsanalytischen Auswertung,
  • Entwicklung und Einsatz von Messinstrumenten, mit deren Hilfe die Wirksamkeit der eingesetzten Maßnahmen zur Verbesserung der Lehre überprüft werden kann (Studierendenfragebogen, Dozentenfragebogen, Veranstaltungsdokumentationsbogen),
  • Schaffung von Akzeptanz bei der Professorenschaft zur aktiven Mitwirkung am HD-MINT Projekt.

Wesentliche Eckpunkte der Arbeit des Jahres 2013 waren:

  • Nach erfolgreicher Durchführung eines Pretests wurden im Sommersemester 2013 17 Lehrende mit insgesamt 743 Studierenden in den Fächern Elektrotechnik, angewandte Mathematik, Regelungstechnik, Fluidmechanik, Physik, Grundlagen der Informatik, Software Engineering und Dynamic Modelling befragt.
  • In den Lehrveranstaltungen wurden neue interaktive Lehrmethoden erprobt: Peer Instruction (PI), Just in Time Teaching (JiTT) und Problem Based Learning (PBL).
    • PI wurde in diesen Veranstaltungen noch nicht flächendeckend eingesetzt. Es zeichnet sich jedoch ab, dass der Einsatz positive Effekte auf die Studienzufriedenheit und die Prüfungssicherheit hat.
    • JiTT erbingt bisher kaum nachweisbare Effekte. Die bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass Studierende diese Form der interaktiven Lehrmethode nur annehmen, wenn die hierfür notwendige Mitarbeit positiv sanktioniert wird (z. B. über eine Anrechnung bei den Prüfungsleistungen).
    • PBL wird von den Studierenden bisher am besten bewertet im Vergleich zu traditionellen Lehrmethoden. Allerdings ist dieses Ergebnis auf Grund der geringen Fallzahl noch nicht belastbar.

Für das BMBF als Drittmittelgeber wurde ein Zwischenbericht erstellt. Darüber hinaus wurden erste Erfahrungen in Form eines Vortrags auf dem HD-MINT Symposium 2013 vorgestellt sowie ein Beitrag im entsprechenden Tagungsband mit dem Titel „Möglichkeiten und Grenzen der Wirksamkeitsmessung interaktiver Lehrmethoden – Ein erster Erfahrungsbericht“ veröffentlicht.

 

Veröffentlichung:

Yvette Hofmann, Thomas Köhler (2013): Möglichkeiten und Grenzen der Wirksamkeitsmessung interaktiver Lehrmethoden – Ein erster Erfahrungsbericht. In: Zentrum für Hochschuldidaktik (Hrsg.): Tagungsband zum 1. HD-MINT Symposium 2013, S. 102-108. Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, Nürnberg,  www.hd-mint.de/symposium-2013/