Regionale Mobilität und Berufserfolg von Hochschulabsolventen

 

Gegenstand:

Im Rahmen dieses Projekts wird untersucht, wie sich regionale Mobilität auf den Berufserfolg auswirkt. Zahlreiche Studien zeigen, dass Personen, die aus beruflichen Gründen umziehen, in der Folge ein höheres Einkommen erzielen als Personen, die den Ort nicht wechseln. Unklar ist dabei, ob die Ortswechsel tatsächlich die Ursache für den größeren Berufserfolg sind, oder ob hochqualifizierte Personen mit einer höheren Arbeitsmotivation eher zu einem Umzug aus beruflichen Gründen bereit sind.

 

Aktueller Stand und Ergebnisse:

Die Analysen belegen, dass tatsächlich Personen, die aus beruflichen Gründen umziehen, qualifizierter sind und eine höhere Arbeitsmotivation besitzen als immobile Personen. Außerdem weisen sie bereits vor einem beruflich motivierten Umzug ein höheres Einkommen auf, und ihre Einkünfte nehmen schneller zu als es bei nicht umzugsbereiten Personen der Fall ist.

Da die Methoden der Panelanalyse, die am häufigsten eingesetzt werden, um den Einfluss von regionaler Mobilität auf das Einkommen zu berechnen, dies nicht berücksichtigen könnten, wurden sie weiter entwickelt und verfeinert. Diese methodisch innovative Berechnung, welche sowohl die höheren Einkünfte von mobilitätsbereiten Personen zu Beginn ihres Berufslebens als auch das schnellere Lohnwachstum berücksichtigen kann, zeigt, dass die Einkommenssteigerungen, die ursächlich auf den Umzug zurückzuführen sind, deutlich geringer ausfallen als allgemein angenommen. Zwar zahlt sich der regionale Wechsel immer noch aus, der größere Teil der Einkommenssteigerung wäre für die betreffenden Personen aber auch am selben Ort zu erwarten gewesen, da sie hinsichtlich Qualifikation und Motivation eine positive Auswahl darstellen.

 

Veröffentlichung:

Kratz, Fabian; Brüderl, Josef (2013): Returns to Regional Migration: Causal Effect or Selection on Wage Growth? In: Journal of Applied Social Science Studies 133, S. 227-238.

 

Fabian Kratz