Übergänge von Bachelor- und Masterabsolventen

 

Gegenstand:

Nach dem Abschluss eines Bachelorstudiums können die Absolventen entweder eine berufliche Tätigkeit aufnehmen oder mehr oder weniger direkt einen Masterstudiengang anschließen. Anhand der Daten der BAP-Befragung der Absolventenjahrgänge 2008/2009 und 2009/2010 wurde untersucht, wie viele Bachelorabsolventen aus welchen Fächern den Übergang in ein Masterstudium wählen, an welche Hochschulen sie dafür gehen und wie viele Absolventen von Hochschulen für angewandte Wissenschaften für ihr Masterstudium an die Universität wechseln.

 

Aktueller Stand:

Erste Ergebnisse wurden in einem Tabellenband und in verschiedenen Vorträgen und Berichten für die teilnehmenden Hochschulen veröffentlicht. Weitere Publikationen sind im ersten Halbjahr 2014 geplant.

 

Ergebnisse:

Die Übergangsquoten in den Master hängen vor allem vom Fach ab

Die Übergangsquote der Bachelorabsolventen von Universitäten liegt in den meisten Fächern innerhalb des ersten Jahres zwischen 70 und 90 Prozent. Spitzenreiter sind die Ingenieure, die nahezu alle ein Masterstudium aufnehmen, gefolgt von den Naturwissenschaftlern. Bachelorabsolventen von Hochschulen für angewandte Wissenschaften gehen häufiger direkt in den Arbeitsmarkt: Die Übergangsquote in ein Masterstudium liegt zwischen 25 Prozent (bei Absolventen der Sozialen Arbeit sowie der Wirtschaftsinformatik) und über 60 Prozent (bei Informatikern und Maschinenbauern). Bei diesen Ergebnissen handelt es sich um eine Momentaufnahme des ersten großen Bachelorabsolventenjahrgangs, für den noch große Unklarheit und Verunsicherung über den Arbeitsmarktwert des Bachelor bestand. Die Neigung, ohne Verzug ein Masterstudium aufzunehmen, kann sich in Zukunft abschwächen.

 

Abbildung: Anteil der Bachelorabsolventen, die ein Masterstudium aufnehmen, nach Fächern

 

Frauen schließen seltener ein Masterstudium an

In vielen Fächern lässt sich ein bundesweiter Trend auch in Bayern beobachten: Frauen nehmen seltener ein Masterstudium auf als die männlichen Absolventen desselben Fachs. Über die Gründe kann bisher nur spekuliert werden. Schlechtere Noten der Absolventinnen sind allerdings nicht der Grund.

 

Tabelle: Anteil der Bachelorabsolventen, die ein Masterstudium aufnehmen, nach Geschlecht (in Prozent)

 

Prozent der Bachelor-Absolventen, die ein Masterstudium anschließen

Männer

Frauen

Pädagogik

91,7

66,3

BWL Uni

85,8

79,8

BWL HaW

n.s.

n.s.

Informatik Uni

89,8

69,2

Informatik HaW

47,3

26,3

Ingenieur HaW

n.s.

n.s.

Quelle: Bayerisches Absolventenpanel, Jahrgang 2009/2010, eigene Berechnungen

Anmerkung: Es werden nur Fächer mit ausreichend Männern und Frauen für aussagekräftige Analysen ausgewiesen.

 

Standorttreue bei Naturwissenschaftlern, Mobilität bei  Wirtschaftswissenschaftlern und bei Fachhochschulingenieuren

Die Neigung, ein Masterstudium an derselben Hochschule anzuschließen, ist ebenfalls stark fachabhängig. In den universitären Naturwissenschaften Chemie und Physik sowie in den Ingenieurwissenschaften ist die Standorttreue mit 90 und mehr Prozent sehr ausgeprägt. Absolventen der Wirtschaftswissenschaften wechseln häufiger an eine andere Hochschule oder ins Ausland. Die Absolventen der Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind generell eher bereit, für den Masterabschluss die Hochschule zu wechseln.

 

Abbildung: Ort der Aufnahme des Masterstudiums

 

Bachelorabschluss an der Fachhochschule, Masterabschluss an der Universität ─ Hohe Durchlässigkeit in vielen Fächern

Nach dem Bachelorabschluss wechseln Fachhochschulabsolventen deutlich seltener die Hochschule als Universitätsabsolventen in vergleichbaren Fächern. Von denjenigen aber, die ein Masterstudium anschließen, gehen über 40 Prozent an eine Universität. Besonders verbreitet ist dies in der Betriebswirtschaftslehre und in den Ingenieurwissenschaften. Der umgekehrte Wechsel vom universitären Bachelorabschluss zum Masterstudium an einer Fachhochschule wurde von nur drei Prozent der Absolventen vollzogen.

 

Tabelle: Wechsel von der Fachhochschule zur Universität am Übergang vom Bachelor zum Master

 

N Bachelor-Absolventen mit anschließendem Master

% davon, die nach dem BA an eine Universität gewechselt haben

Alle Fächer

1.027

40,1

BWL

160

55,6

Informatik

48

54,2

Ingenieurwissenschaften

501

36,5

Soziale Arbeit

44

20,5

Quelle: Bayerisches Absolventenpanel, Jahrgang 2009/2010, eigene Berechnungen

 

Sonderauswertungen:

  • Daten für die Teilnahme der Universität Bamberg an U-Multirank,
  • Berufe und Branchen der Absolventen der Tourismuswirtschaft der Hochschule München,
  • Sonderbericht über die Absolventen in Bauingenieurwesen und Vermessung für die bayerische Ingenieurekammer Bau,
  • Analysen zur Auslandsmobilität im Studium für den DAAD,
  • Übergänge dual Studierender für Projekt 2.1 des IHF,
  • Bildungsherkunft der Absolventen der Universität Nürnberg und der Technischen Hochschule Nürnberg für die Stadt Nürnberg,
  • Regionaler Verbleib der Absolventen der Technischen Hochschule Nürnberg,
  • Wechsel vom FH-Bachelor zum Uni-Master der Absolventen der Hochschule München.

 

Vorträge:

  • Klink, Judith; Falk, Susanne (2013): Unterscheiden sich Bachelorabsolventen, die direkt in den Arbeitsmarkt übergehen, von solchen, die weiterstudieren?  Workshop „Übergänge ins Masterstudium“, Berlin, 15./16.04.2013 Reimer, Maike; Ubl, Ursula; Falk, Susanne (2013): Bayerisches Absolventenpanel für das Prüfungsjahr 2009/2010 an der Hochschule München – Ergebnisse für Diplom-, Bachelor- und Masterabsolventen. Sitzung der Erweiterten Hochschulleitung der Hochschule München, 15.05.2013
  • Müller, Christina; Ubl, Ursula (2013): Das Bayerische Absolventenpanel und die Hochschule Augsburg – Konzept, Ergebnisse und Weiterentwicklung. Veranstaltung zum BAP der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Augsburg, 06.06.2013

 

Veröffentlichung:

Müller, Christina; Falk, Susanne; Klink, Judith; Kratz, Fabian; Reimer, Maike (2013): Befragung des Absolventenjahrgangs 2009/2010 – Tabellenband mit aktuellen Auswertungen. München

 

Susanne Falk, Judith Klink, Christina Müller, Maike Reimer, Ursula Ubl